Zusätzliches um den Zusatztank

Zusatztank für den 110er.
Zusatztank für den 110er.

Für den Sahara-Aufenthalt in Tunesien haben wir vor Jahren den Defender 110 Td4 mit einem Zusatztank ausgerüstet. Der hatte jetzt ein wenig Zuneigung nötig. Außerdem galt es noch ein Problem zu lösen.

Vor unserer Sahara-Extrem-Tour mit 4×4-Experience wollten wir einen Zusatztank haben, um die Reichweite zu erhöhen. Verschiedenen standen dabei zur Auswahl: Zusatztank von Nakatanenga, GMB-Mount und Britpart. Eine Bedingung mussten sie erfüllen, die müssten mit den 255/85 R16 Toyo Open Country Reifen zurecht kommen, d.h. die Reifen mussten frei laufen können, auch ohne Spurverbreiterung.

Ich bin zwar kein großer Britpart-Fan, aber dieser Tank war der einzige der Kandidaten, bei denen die Reifen nicht scheuerten. Alle drei Modelle kommen in den rechten hinteren Kotflügel. Der Nakatanenga und Britpart Tank, die sich sehr ähnlich sind, verschwinden dabei völlig in dem Freiraum zwischen Heckblech und Reifen, der GMB-Tank liegt zusätzlich noch am Blech der Sitzkiste entlang. Wir haben Fahrzeuge mit den Tanks auf die Bühen genommen und die Hinterachse durchgependelt. Das war uns wichtig, denn beim Dünenfahren und einem voll-beladenen Fahrzeug, kann es schon dazu kommen (kam es auch), dass die Achse voll einfedert und sogar an die Anschlagsdämpfer kommt. Deshalb haben wir diese auch gegen offenporige Achsanschläge getauscht, die damit wesentlich besser klar kommen, als die originalen Land Rover Achsanschläge.

Beim Nakatanenga-Tank kam der Reifen an das Blech, wenn die Achse voll eingefedert war. Beim GMB-Tank schrubbte das Profil seitlich am Tank, sogar noch vor voller Einfederung. Nur beim Britpart-Tank kam es zu keiner Berührung, da sein dem Reifen zugewandtes Blech in einem Bogen geformt ist. Also fiel die Entscheidung auf diesen. Allerdings besteht er aus pulverbeschichtetem Stahlblech und es war klar, das ist nicht für die Ewigkeit.

Ein weiterer Punkt beim Defender 110 und so einem Zusatztank ist die hintere Stütze, die im Radhaus die Sitzkiste und den Aufbau an der Hecktraverse abstützt. Diese muss weichen, was im Nachgang für ein Problem sorgte.

In Tunesien kam es in den Dünen einmal zu einem ordentlichen Sprung mit deftigem Einschlag. Fahrwerk und Achsen haben das alles Mitgemacht. Ab er auf der rechten Seite hatten an der Außenseite, voe den Heckfenstern noch 2 x 20 Liter Wasser und 1 x 20 Liter Diesel in Kanistern gebunkert. Das ganze Gewicht drückte den Aufbau runter, die Stütze fehlte ja nun, und es kam zum Ausbeulen und später zu einem Riss in der Aluhaut am Heck neben dem Rückfahrscheinwerfer.

Riss in der Aluhaut durch Absenkung.

Riss in der Aluhaut durch Absenkung.

Jetzt, wo die Pulverbeschichtung aufgab und der Tank zu gammeln anfing, war der Zeitpunkt gekommen, das in Ordnung zu bringen und den Tank dauerhaft vor Korrosion zu schützen. Das heißt, ich baue den Tank zunächst aus. Das geht recht simpel. Er ist mit füng Schrauben gehalten und die Schlauchverbindungen müssen gelöst werden.

Eingebauter Zusatztank mit Problemstelle am Heck.

Eingebauter Zusatztank mit Problemstelle am Heck.

Weg ist er. ALle Öffnungen vor Dreck schützen.

Weg ist er. ALle Öffnungen vor Dreck schützen.

Fünf Jahre steckte der Zusatztank im Wagen.

Fünf Jahre steckte der Zusatztank im Wagen.

Der Gammel hat schon um sich gegriffen, insbesondere am EInfüllstützen, da dort eine eingebaute Gammelstelle ist, in der sich jeglichwer Dreck, Schlamm un Feuchtigkeit sammelt.

Eingebaute Gammelstelle, das "Schmutzfangbecken" am Zusatztank.

Eingebaute Gammelstelle, das „Schmutzfangbecken“ am Zusatztank.

Den Tank schützen mit Naviton

Für mich war gleich klar, dass wie den Tank mit Naviton Flex schützen werden. Wir haben drei Fahrzeuge vollständig mit Naviton beschichtet und sind von dem System überzeugt. Eine optionale Komponente aus dem System ist Flex. Ich beniutze es schon in den Innenseiten der Kotflügel zum Steinschlagschutz und zur Isolierung. Zusätzlich ist es auf unserem 101 FWC als Dichtanstrich auf dem Ambulanzkofferdach.

Der Haftvermittler spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle in dem System. Er vernetzt sich auf Molekülebene so stark mit dem Untergrund und ist dabei selbst so dicht, dass keine Wassermoleküle mehr durchdringen können. Ein perfekter Korrosionsschutz. Mit jeder Folgeschicht des Naviton-Systems, sei es Flex oder Finish, vernetzt er sich dann ebenfalls untrennbar.

Das Aufbringen ist denkbar einfach. In dem Fall habe ich mich entschieden die Pulverbeschichtung vollständig herunter zu holen, da ich ihr nicht vertraue. Erforderlich ist das nicht, da das Naviton-System auch auf einer Pulverbeschichtung haftet. Aber, haftet diese selber nicht, ist es kein guter Untergrund für eine Beschichtung.

Daher habe ich mit Druckluft, Spachtel und Schrubbscheibe die alte Pulverbeschichtung entfernt, den Tank entfettet und dann zuerst mit dem Haftvermittler Bridge eingerollt. Wenige Stunden danach kam schon die erste Schicht Flex drauf, auch per Rolle. Zwei Tage später die zweite Schicht. Fertig. Übrigens, bei den Naviton-Komponenten kann man sich Zeit lassen und Arbeit sparen. Je nach Schichttyp und Temperatur könnt ihr auch mehrere Tage verstreichen lassen, bis ihr weite macht. Ein erneutes Anschleifen ist auch nicht erforderlich.

Damit rückte ich der Pulverbeschichtung zu Leibe.

Damit rückte ich der Pulverbeschichtung zu Leibe.

Danach habe ich den Tank akribisch entfettet. Die Grundvoraussetzung für jegliche Lackierung oder Beschichtung. Um einfacher Arbeiten zu können, habe ich den Zusatztank einfach an den Motorkran gehängt.

Sauber und blank, der Zusatztank.

Sauber und blank, der Zusatztank.

Dann folgte der Haftvermittler, den ich simpel aufgerollt habe. Nicht zu sparsam und für sicheren Korrosionsschutz zwei Schichten. Der Haftvermittler kriecht überall hinein und dank seiner extremen Vernetzung geht er ein untrennbares Verhältnis zu seimen Untergrund ein. Das kann nicht mehr getrennt werden.

Nach ein paar Stunden hätte ich weitermachen können, hatte aber keine Zeit. Kein Problem, gerade bei den aktuellen Temperaturen um die 10 Grad Celsius, kann ich den Haftvermittler locker eine Woche so drauf lassen und dann einfach weitermachen. Drei Tage nach dem Haftvermittler kam dann die erste Schicht Naviton-Flex drauf. Einen Tag später die zweite.

Fertig "geflext".

Fertig „geflext“.


Damit istr der Zusatztank fertig für den Wiedereinbau.

Eine neue Stütze muss her

Aber da war ja noch ein zweites Problem. Das abgesenkte Heck. Das werde ich sicherlich nicht aufrichten können, aber ich kann verhindern, dass es weiter absinkt. Daher habe ich eine Stütze konstruiert, die trotz Zusatztank passt. Sie stützt wieder die Originalpunkte unter dem Seitenkasten auf der Hecktraverse ab.

Heckstütze

Heckstütze Land Rover Defender 110.

Ein befreundeter Metakllbauer (MTM in Overath) schweißte mir das schnell zusammen.

Ursprünglich sollte sie als Ganzes eingebaut werden. D.h. die obere Platte sollte über die Schraubenbolzen geschoben und dann angeklappt und auf die Hecktraverse gestellt werden. Die Winkel erlaubten das alles nicht, das Geradestellen und auf die Hecktraverse aufsetzen klappte nicht, da die obere Stützplatte bereits verkantet war. Ich musste das ganze in der Mitte auftrennen um sie in zwei Teilen zu montieren. Ich löste das Problem dadurch, dass die Platten jetzt miteinander mit zwei M8-Schrauben verschraubt sind.

Passt. Anprobe der Stütze vor dem Beschichten.

Passt. Anprobe der Stütze vor dem Beschichten.

Jetzt kann alles wieder eingebaut werden.

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