Der Teilespender
Manchmal muss man etwas Glück haben. So kam unerwartet aber schnell ein Teilespender für den Range Rover Classic zu mir in Haus. Oder besser in die Halle. Und schon hänge ich mit den Armen und Händen in der alten Technik un hole raus, was noch etwas taugt.
Unverhofft kommt oft, oder wie geht der Spruch? Ein Freund schickt mir eine E-Mail, dass ein Range Rover Classic zum Verlauf steht, vielleicht würde ich ja Interesse haben. Kurzerhand die österreichische Nummer angerufen. Prompt war auch schon jemand am anderen Ende und nach ein paar Sätzen war klar, wir mögen englische Fahrzeuge. Er, ein ausgewanderter Berliner und KFZ-Meister schraubt und besitzt alte Mini und MG, ich, wer hätte es eraten, Land Rover. Nun, wie kam er zum Range Rover und warum soll er weg? Das beste aber vorne weg, das Auto war zum verschenken. Vielleicht auch, weil es keine Papiere mehr dazu gab, bzw. diese noch bei einer älteren Dame in England liegen.
Aber die Geschichte von vorne. Einst kaufte sich ein britisches Paar diesen Range Rover Classic Vogue von 1986, mit 3.5 Liter V8 efi und ZF-Automatikgetriebe in England. Sie ließen ihn zu und brachten ihn nach Österreich in ihr Feriendomizil. Seit dem war er dort und wartet auf den Besuch seiner Besitzer. Diese kamen und freundeten sich eben mit diesem KFZ-Meister an. Nach einigen Jahren sollte er sich um das Auto einmal kümmern, die Bremsen neu machen, die Teile wurden aus Großbritannien geschickt. Während der Reparatur oder kurz danach verstarb der ältere Besitzer und vermachte dem Berliner den Wagen. Er konnte damit nichts anfangen und gab ihn an den Pferdehof weiter, bei dem seine Frau Mitglied war. Nun versah der Range dort etliche Jahre Hofdienst. Heu transportieren und was weiß ich noch alles. Den britischen MOT oder österreichischen TÜV hat er seit dem nicht mehr gesehen, er war ja noch in Großbritannien zugelassen und fuhr später auf privatem Gelände. Als der Pferdehof nun schließen musste, kam der Wagen zu dem KFZ-Meister zurück und er stellte ihn erst einmal ab. Und da stand der Wagen nun ein paar Jahre. Nun war es Zeit sich von ihm doch zu trennen und so gelang er zu mir. Bis vor meine Halle hat er ihn transportiert, für die Kosten des Umwegs Salzburg-Berlin über das Rheinland.
Der Plan ist nun folgender: Primär geht es mir um den Motor, denn der läuft sauber und das tut der in meinem Range von 1987 noch nicht. Ich hatte also plötzlich die Wahl, den Motor zu tauchen und mir den aus meinem Range später anzusehen, oder mich weiter mit Problemsuche zu beschäftigen. Ich entschied mich also für den Tausch. Ich kann nun etwas vorweg greifen, ich entschied mich außerdem auch gleich, das Schalt- und Verteilergetriebe unter die Lupe zu nehmen. Das Schaltgetriebe müsste dann vielleicht überholt werden, beim Verteilergetriebe nehme ich das besser, das andere wandert ins Teilelager. Auf das Automatikgetriebe möchte ich nicht umbauen. Das geht ebenfalls zunächst ins Lager. Schön ist, das etliche Teile, die es gar nicht mehr am Markt gibt, hier noch funktionstüchtig dran sind. Sei es das Drosselklappenpotentiometer oder die Türgriffschalen.
Dann sind da noch viele andere Dinge. Trotz des Alters ist das Interieur in besserem Zustand bei dem 1986er Range. Wahrscheinlich hat er nicht so viel in der Sonne gestanden, wie mein Range der ja aus Italien stammt. Die Kunststoffteile sind allesamt besser dran- Aber könnten teilweise nicht passen, da der Wagen ein Rechtslenker ist, meiner jedoch ein Linkslenker. Wir werden sehen. Dinge wie die Türen und deren Innenleben, die Heckklappe, ggf. Achsen usw. usw. werden alle auf das Lager gehen. Den Zustand sehe ich mir später an, ggf. muss das eine oder andere sandgestrahlt werden und dann ist es wieder in gutem Zustand. Ich werde es herausfinden.^
Jetzt steht mir zuerst einiges an Arbeit ins Haus, denn der ganze Antriebsstrang inkl. Motor kommen zuerst raus und dann wird der Rest begutachtet und entschieden, was mit dem 1986 Range Rover Classic Vogue in Casparian Blue passieren wird.