Wo lasse ich schrauben und schraube auch selbst? Meine Werkstätten des Vertrauens…

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Wo lasse ich schrauben?

2009 habe ich mir den ersten Land Rover gekauft, den Defender 90 mit Td5 Motor. Ich suchte mir ein Forum und kannte ein paar Leute die schon Defender hatten. Und schon kamen die Horrorgeschichten. „Hast Du hier nachgesehen? Hast Du das schon gemacht?“ Ölpumpenritzel, Radlager, Öl im Kabelbaum und überhaupt, immer undicht und kaputt. Ich zweifelte daran, ob ich mir den richtigen Wagen gekauft hatte. Also machte ich mich dran und fing an diese Liste abzuarbeiten. Zuerst das Ölpumpenritzel, dann den Kraftstoffanschlußblock usw. Ich merkte bald, dass ich einige Dinge nicht selber machen kann. Keine Ahnung, kein Werkzeug, kein Platz oder eine beliebige Kombination daraus.

Ralf Ehlermann von re Suspension
Zu diesem Zeitpunkt gab mir Ali Gharib den Tipp, mal bei Ralf Ehlermann vorbei zu fahren. Ich wusste schon das freie Land Rover Werkstätten „komisch“ bis nicht-vertrauenserweckend aussehen konnten. Und dann stand ich nun bei Herrn Ehlermann, in dieser kleinen Halle, versteckt hinter weiteren kleinen Hallen und Garagen irgendwo im Bergischen Land bei Köln.

Ich hatte ein undichtes Verteilergetriebe und das mussste gemacht werden. Wir wurden uns schnell einig, der Preis war sehr fair, viel günstiger als bei Land Rover. Aber das Beste war, er ging mit mir um und unter das Fahrzeug und erklärte einfach drauf los. Und das sehr fundiert. Er gab Tipps und Hinweise. Das Verteilergetriebe wurde dann an der Zwischenwelle an einem Tag abgedichtet, mittlerweile auch dauerhaft und es kamen einige weitere Aufträge dazu. Radlager, Torsen, Differential vorne, Diff-Schutz, verstärkte Längslenker ohne gleich teures Zubehör kaufen zu müssen, und und und. Seit die Dinge dort repariert und umgebaut werden, hat sich die Ausfallrate deutlich reduziert. Ich habe wohl nicht immer alles richtig gemacht oder kannte die Kniffe nicht, die man hier und da schon mal braucht.

Jochen Rohr von Corvus 4×4
Die zweite Werkstatt, der ich ohne Not die Fahrzeuge anvertrauen würde, ist die von Jochen Rohr, Corvus 4×4 in Duisburg. Das erste mal traf ich ihn, als ich bei seinem alten Arbeitgeber in Essen, den 90er mit Mike Sanders Fett versiegeln lies. Er holte mich mit seinem bekannten eissen 110er Pickup am Bahnhof ab. Seltsame Leute dachte ich nur, aber ich war ja auch noch neu. Jochen kenne ich nun auch schon viele Jahre und er kennt sich sehr gut mit dem Td5 aus. Besonders für Elektrosachen bin ich gerne bei ihm. Einzig die weite Fahrt von über 80 km macht es manchmal etwas lästig für uns.

Eine gute Werkstatt ist wichtig
Nunja, mittlerweile bringe ich seit 7 Jahren alle unsere Land Rover zu Ralf, wenn mal wieder die drei Gründe auftreten und ich es selber nicht bewerkstelligen kann. Es stellte sich für mich auch heraus, dass der Defender gar nicht so anfällig ist, wie viele behaupten. Zumindest, wenn man die Reparaturen richtig ausführt und den Wagen auch regelmäßig wartet. Gerade wenn er auch im Geländeeinsatz ist. Auf jeden Fall wird er so über die Zeit immer besser.
Ich lernte Ralf und seinen Fahrzeug-Hintergrund immer besser kennen und fühle mich dort sehr gut aufgehoben. Auch für meine eigenen Schrauberfähigkeiten kann ich immer etwas tun, denn ich lerne dort ständig dazu. Unsere Fahrwerke haben wir auch von ihm bezogen, denn seine Erfahrung in diesem Bereich hat uns überzeugt und in den von ihm verbauten Fahrwerken kann man diese Erfahrung auch „erfahren“. Die Werkstatt ist mittlerweile größer geworden und nach Rösrath bei Köln umgezogen. Dort hat sich über die Zeit ein Treff entwickelt, wo sich die Besitzer diverser Marken von Allradfahrzeugen untereinander austauschen und beraten lassen können. Oder wir schrauben, grillen und schrauben wieder zusammen. Jeder hilft jedem.

Auch Jochen ist mit seiner Werkstatt schon umgezogen. Zu ihm geht es mindestens dann, wenn etwas elektrisches gemacht werden soll, zuletzt die Standheizung in Niks 110er. Auch wenn etwas mit dem Td5-Motor ist, bin ich gerne bei ihm.

Jetzt hat Bernd, der Bodensee-Overlander, ein Freund von uns, von uns Ralf einmal interviewt. Zu lesen ist das ganz in unserem Magazin Matsch&Piste: Reisen, Rallyes und Fahrwerke.

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