Es werde (neues) Licht!

Der Land Rover Td5 mit neuen LED-Leuchten vom Scheinwerfer LUXX.
Der Land Rover Td5 mit neuen LED-Leuchten vom Scheinwerfer LUXX.

Wie war das? „Der Schuster hat die schlechtesten Leisten“? Da handele ich mit den besten LED-Leuchten, habe aber an meinem Auto die Beleuchtung vernachlässigt. Nun, so ganz ist das auch nicht richtig, aber nach Jahren musste mal wieder etwas neues her.

Ganz so schlimm wie in der Einleitung angedeutet ist es ja gar nicht. Meine 7″ Hauptscheinwerfer sind die Nolden 7″ Bi-LED, was besseres gibt es nicht. Als Arbeitslicht für das Offroad-Fahren und die Windenbedienung waren bisher die Nolden AR83 Arbeitsleuchten mit 83 mm Durchmesser, 1.800 Lumen und Weitfeldausleuchtung. Alles top, insbesondere bei den AR83 sieht man die Qualität. Diese habe ich nun viele Jahre am Fahrzeug gehabt und Gehäuse und Glas sind immer noch vollkommen intakt. Das kenne ich von anderen Produkten (leider) anders.

Nach Jahren immer noch top! Demontierte Nolden AR83 Arbeitsleuchten.

Nach Jahren immer noch top! Demontierte Nolden AR83 Arbeitsleuchten.

Es ist immer Raum für Verbesserungen

Was für ein abgedroschener Satz, aber in der Tat, das Fernlicht wollte ich verbessern. Was man wissen sollte ist, dass die Nolden 7″ Bi-LED ein sehr gutes Abblendlicht machen, dass jede Halogenleuchte in die Tasche steckt. Das Fernlicht ist jedoch durch Regularien begrenzt. Es kommt beim Fernlicht nicht mehr so wahnsinnig viel mehr Licht zum Abblendlicht dazu, da dieses ja schon sehr gut ist. Das liegt auch daran, dass Nolden für die Automobilhersteller produziert und daher im Aftermarket (also im Endkundenmarkt) nicht mit Fantastrilliarden-Lumen-Zahlen herumwerfen muss. Nolden legt extrem viel Wert auf robuste, haltbare und zuverlässige Scheinwerfer.

Daher bei vorgegebenen Bauraum lieber etwas konservativer bei der Leistung und viel Gehirnschmalz in die Linsentechnik investieren und der Haltbarkeit den Vorrang geben. Nicht umsonst haben viele Verkehrsbetriebe (z.B. in Köln, Düsseldorf und München) bei ihren Straßenbahnen auf genau den Nolden 7″ Bi-LED-Scheinwerfer umgerüstet, um die Ausfälle auf Null(!) zu reduzieren. Auch das Militär setzt bei den Mercedes G, die in den Einsatz gehen, auf die Nolden 7″-Scheinwerfer.

Das neue Fernlicht-Setup

Also kurz gesagt, beim Fernlicht wollte ich nachlegen. Nun, Fernlicht gehört tief montiert, damit der Weg nicht nur ausgeleuchtet wird, sondern auch die Strukturen, wie Verwerfungen, Wellen etc. sichtbar werden. Je höher das Licht ist, desto homogener sieht der Weg aus und umso schlechter könnt ihr Hindernisse, Senken und Bodenwellen erkennen. Dazu muss das Licht tief sein, damit sich dort an den Strukturen Schatten bilden und so könnt ihr dann das alles erkennen. Außerdem, sitzen die Fernleuchten tief, könnt ihr sie durchaus auch bei Staub oder Regen nutzen, da die Blendung nicht auf Augenhöhe sondern darunter liegt. Habt ihr die Fernleuchten auf dem Dach, schaut ihr in solchen Fällen nur noch in eine weiße Wand und werdet geblendet.

Da blieb mir als einzige Montageposition nur die Stoßstange. Da in der Mitte eine Winde sitzt, kam eine Osram Singlemount nicht in Frage. Eine Singlemount ist eine Lightbar, die als zwei Fernscheinwerfer in einem Gehäuse gilt und somit die Anforderungen der UN-ECE R48 erfüllt, dass Fernscheinwerfer immer paarweise montiert werden müssen. Daher wurden es zwei Osram VX250-SP, kleine aber feine Spot-Fernscheinwerfer.

Diese sitzen jetzt auf der Stoßstange und sind mit dem Fernlicht verschaltet. Dabei halte ich alle Anforderungen ein. Ich kann alle Fernleuchten gleichzeitig anschalten oder auch paarweise. Was am wichtigsten ist, sie gehen alle gleichzeitig über den Fernlichtschalter aus.

Das neue Setup: 2 x Osram VX250-SP und 1 x Hella Black Magic 40" DRC.

Das neue Setup: 2 x Osram VX250-SP und 1 x Hella Black Magic 40″ DRC.

Arbeitslicht

Leider mussten jetzt auch die Nolden AR83 weichen. Gut, einen habe ich noch am Heck, der bleibt auch. Genau wie der Nolden AR116 Rückfahrscheinwerfer.

Nolden AR83 Arbeitsscheinwerfer (links oben, aus) und Nolden AR116 Rückfahrscheinwerfer (rechts unten, ein).

Nolden AR83 Arbeitsscheinwerfer (links oben, aus) und Nolden AR116 Rückfahrscheinwerfer (rechts unten, ein).

Einen wirklichen Grund gab es nicht, die AR83 zu ersetzen. Für das Geländefahren waren sie perfekt. Nicht zu hell, nicht zu grell und auch nicht zu weit. Nicht zu weit? Warum soll das schlecht sein? Nun, in den allermeisten Fällen bewege ich mich mit dem Fahrzeug im Gegenden wo links und rechts und vor dem Fahrzeug immer irgendwas ist. Bäume, Steine, Felsen, Grabenwände, irgendwelche Strukturen. Dort wird das Licht immer reflektiert. Gut bemessenes Arbeitslicht reduziert die Blendwirkung, leuchtet aber den Bereich vor dem Fahrzeug absolut ausreichend aus. Genau so war es mit den Nolden AR83.

Irgendwie hat es mich aber jetzt einmal geritten und ich wollte einmal etwas mehr „Dampf“ auf dem Dach haben. Ich meine, warum nicht? Ich handele mit dem ganzen Zeug, also probiere ich es auch aus. Hier entschied ich mich für eine Hella Black Magic 40″ DRC (40″ = 1 m, DRC = Double Row Curved = zweireihig, gekrümmt). Alle Hella Black Magic sind als Arbeitsscheinwerfer zugelassen, erzeugen aber ein Fernlicht. Die gekrümmten strahlen durch die Krümmung zusätzlich auch in die Breite.

Diese Lightbar nimmt zwischen 25 und 30 Ampere, was 426 Watt bedeutet. Das ist schon ordentlich. Bei der Verkabelung solltet ihr hier auf mindestens 2,5 mm2 setzen, oder mehr. Ich bin gespannt, ob sie zu stark ist und ich vielleicht wieder ein Downsizing machen muss…

Warum Osram und Hella und nicht Strands

Die schwedische Marke Strands erlebt gerade einen Boom in Deutschland. Sie bieten ja auch eine frische, moderne und ansprechende Optik. Nahezu jede Strands hat ein weißes oder gelbes Begrenzungslicht zusätzlich zum eigentlichen weißen Fern- oder Arbeitslicht. Dennoch habe ich mich dagegen entschieden und auf Osram gesetzt. Warum?

1. Die Osram bietet weißes, simples Fernlicht. Zwei Kabel, anschließen, das war es. Kein zusätzlicher Aufwand. Bei der Strands hätte ich das Begrenzungslicht nicht mit anschließen können, da ich bereits das Maximum an Begrenzungsleuchten (Posiitonslicht/Standlicht) ausgereizt habe. Je Seite hat der Wagen bereits das beim Defender werksseitig vorhandene Begrenzungslicht plus das im Nolden 7″-Scheinwerfer enthaltene. Warum also eine Leuchte nehmen, deren Begrenzungslicht ich eh nicht nutzen darf?

Hinweis: Gemäß UN-ECE R48, Punkt 5.22, müssen auf der Leuchte angezeigte Lichtfunktionen nicht funktionsbereit angeschlossen werden, wenn sichergestellt ist, dass sie auch nicht mit wenigen Handgriffen in Betrieb genommen werden können. Nutzt ihr z.B. eine Lightbar mit Positionslicht in der Mitte des Fahrzeugs, wo ihr die vorgeschriebenen Abstände zu den Außenkanten des Positionslichts nicht einhalten könnt, müsst ihr dieses auch nicht anschließen, wenn ihr vorzeigen könnt, dass es auch nicht so ohne Weiteres in Betrieb genommen werden kann.

Die UN-ECE R48 regelt die gesamte Beleuchtung an Fahrzeugen: welche Leuchten, wie oft, wo, Farbe, Verschaltug usw.

2. Gerne hätte ich eine große Strands Fernlicht-Lightbar genutzt, aber diese sind leider nicht legal zu montieren. Die Zulassung als Fernleuchte haben sie, aber da sie keine Singlemounts sind können die größeren Lightbars, bei denen kein Platz für zwei Stück vorhanden ist, nur schwer paarweise montiert werden. D.h. wenn ihr eine 75, 100 oder 120 cm Fernlicht-Lightbar nutzen wollt, müsstet ihr sie 2x montieren, was aber schwierig werden dürfte, da das jeweilige Fernlicht-Paar auf der gleichen Höhe montiert sein muss.

Das ist bei Osram und Hella anders. Sie bieten Singlemounts, respektive Single-Twins an. Ich hätte dann für das Dach eine Strands Arbeitslich-Lightbar nehmen können, aber da wäre wieder das Thema mit dem Positionslicht, ich hätte es nicht nutzen könne…wozu also? Deshalb wurde es am Ende eine Hella Black Magic, die zudem auch sehr preiswert ist. Im Gegensatz zu den Strands-Leuchten, hatte ich bei den Hella Black Magic auch noch keine Reklamationen beim Scheinwerfer LUXX.

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